Zuerst einmal ist es wichtig an sich selbst festzumachen, wann und unter welchen Rahmenbedingungen wir gerne kommunizieren.
Meine persönliche Erfahrung ist, dass wir am liebsten reden, sprechen, erklären, erläutern, wenn wir gefragt werden und es um unser Wissen, unser Können, Erfahrungen, unsere Erlebnisse geht.
….. du warst doch schon in… oder du bist doch Fachmann in ….. oder du hast doch Erfahrungen mit ….. oder… du bist doch gut in …… kannst du mir mal helfen, mir einen Rat/Tipp geben, oder mir etwas erklären….erzähl doch mal.
Wenn wir spüren, dass man uns zuhört, nachfragt , sich interessiert, dann lieben wir Kommunikation und genießen die Aufmerksamkeit, die man uns schenkt.
So hat ein Kunde nach einem Erstgespräch gesagt:“….das war seit langem das beste Gespräch was ich hatte!“ Der Verkäufer fragt nach und fragt warum? Antwort:“ weil ich Ihr wirkliches Interesse wahrgenommen habe und sie mich gefragt und mir aufmerksam zugehört haben.“
Das ist die eine Seite der guten Kommunikation. Fragen und Zuhören. Denn nur wer fragt, erfährt auch was!
Die andere Seite ist, den aktuellen Gemütszustand seines Gegenübers zu erkennen und zu berücksichtigen.
Was passiert, wenn deine Frau nach Hause kommt und dir von Ihrem genialen Tag und ihrem Erfolg auf der Arbeit berichten will, dir aber bis gerade eben die Kinder den letzten Nerv geraubt haben, Du dich gerade kaputt und ausgelaugt fühlst? Du wirst nicht richtig zuhören, kannst die Freude nicht teilen und ihr beide seid enttäuscht.
Lösung: deine Frau gibt dir etwas Zeit um Luft zu schnappen und wenn die Kinder im Bett sind, kannst du ihr aufmerksam zuhören und Ihre Freude teilen. Sie ist glücklich und du auch.
Deshalb verlieren oft beide , wenn die Kommunikation an einander vorbeiläuft. Diese Situation ist sinnbildlich für viele andere Begebenheiten, wo es darum geht etwas zu vermitteln, zu besprechen , zu teilen und den richtigen Moment, den richtigen Rahmen zu finden.
Kommunikation zwischen Führungskraft und Mitarbeiter, zwischen Mitarbeiter und Chef. Zwischen Verkäufer und Kunden, zwischen Eltern und Kindern.
Wenn wir unser Ziel erreichen wollen, verstanden und gehört zu werden, müssen wir unser Gegenüber da abholen, wo sie/er gerade steht.
Unter Angst, Sorgen und Aggression, kann keine erfolgreiche Kommunikation stattfinden. Denn wir kommunizieren ja nicht nur, in dem wir sprechen. Wir transportieren, bewusst und unbewusst, alle Emotionen. Das bedeutet, dass wir durch unsere Körperhaltung, Mimik und Gestik, Augen und Stimme, genau die Dinge sagen, die wir nicht aussprechen. Deshalb spüren wir, wenn jemand etwas sagt, aber etwas ganz anderes meint. Wenn wir also etwas sachlich transportieren wollen, dabei aber emotional „aufgeladen“ sind , werden sachliche und ggf. richtige/wichtige Informationen nicht so aufgenommen, wie wir es uns wünschen. Wir verfehlen unser Ziel. Wenn wir also lernen, auch das nicht Gesagte zu spüren und zu erkennen, können wir Situationen in denen wir erfolgreich kommunizieren wollen, besser einschätzen, bewusster damit umgehen und mehr erreichen.
So macht Kommunikation richtig Freude, baut Hindernisse ab und kommt schneller zum Ziel.